apoInstitutionell 2023
apoInstitutionell: Was folgt auf das annus horribilis?
Trotz eines gewissen Jahresendspurts am Aktienmarkt ist 2022 ein annus horribilis für verpflichtungsorientierte Anlegerinnen und Anleger geblieben. Das hat der Bewertungsdruck bei liquiden Anlagen zum Bilanzstichtag noch einmal nachdrücklich gezeigt, wie Mirko Engels, Leiter Institutionelle Kunden der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank), auf der Veranstaltung „apoInstitutionell: Jahresausblick 2023“ erläuterte. Zu der Konferenz unter Moderation von Engels konnte die apoBank rund 60 institutionelle Kunden und Interessentinnen begrüßen.
Schlechtestes Rentenjahr seit 150 Jahren
Tatsächlich wird das vergangene Jahr unrühmlich in die Kapitalmarktgeschichte eingehen: „Wir haben 2022 das mit Abstand schlechteste Rentenjahr seit 150 Jahren erlebt“, sagte Dr. Hanno Kühn, Chief Investment Officer der apoBank. Die Notenbanken weltweit hätten viel zu spät auf die rasant steigende Inflation reagiert und würden deshalb jetzt aber eher über das Ziel hinausschießen.
Realwirtschaft wird für die Kapitalmarktentwicklung 2023 zum Risiko
„Ein Crash dieses Ausmaßes wird sich so schnell nicht wiederholen“, beruhigte Kühn die Anwesenden. Die Zentralbanken würden die Inflation perspektivisch in den Griff bekommen, und damit könnten auch die Zinsanhebungen früher als erwartet ein jähes Ende finden, um die fragile konjunkturelle Entwicklung nicht noch weiter abzuschwächen. „Vor allem die Realwirtschaft wird für die Kapitalmärkte 2023 zum Risiko“, so Kühn. Darüber dürften auch die deutlichen Gewinne an den Aktienmärkten zu Jahresbeginn nicht hinwegtäuschen.
Mehr Chancen bei Renten als bei Aktien
Das sieht auch Alexander Chamier so: „Angesichts potenziell rückläufiger Unternehmensgewinne und weiterer Rezessionssorgen überzeugen mich die Perspektiven für Aktien derzeit weniger“, sagte der Fondmanager und Investment-Stratege der apoBank-Tochter apoAsset den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Konferenz. An den Rentenmärkten bestehe dagegen erstmals seit zehn Jahren die Chance, eine positive Realrendite zu erzielen. Trotzdem gehören für Chamier Aktien weiterhin in jedes Portfolio. Insbesondere die traditionell konjunkturresistenten Gesundheitstitel könnten einer möglichen Rezession trotzen.
apoBank-Musterstudie zeigt Risiken für institutionell Anlegende auf
Was bedeuten diese Rahmenbedingungen für verpflichtungsorientierte Anlegerinnen und Anleger? Um das genauer zu untersuchen, hat die apoBank eine Asset Liability Management Studie für eine fiktive Versorgungseinrichtung mit typischer Kapitalanlage durchgeführt. Basis dafür waren zwei verschiedene rezessionäre Kapitalmarktszenarien (mit und ohne zusätzlichen Zinsanstieg) sowie zwei Annahmen zur Entwicklung der Verpflichtungen (mit und ohne Leistungsdynamisierung).
„Die Ergebnisse zeigen, dass die rezessionären Szenarien einen teils erheblichen Einfluss auf die Entwicklung des Deckungsgrades haben“, erläuterte Felix Cloos, Leiter Investment Consulting im institutionellen Anlagegeschäft der apoBank, bei der Vorstellung der Studie. Im Zuge der jüngsten Inflationsentwicklungen ist auch davon auszugehen, dass eine Leistungsdynamisierung gefordert wird, was im aktuellen Umfeld aber das bilanzielle Risiko für viele verpflichtungsorientierte Anlegerinnen und Anleger und damit die Wahrscheinlichkeit einer Unterdeckung deutlich erhöhen würde.
Cloos empfiehlt u. a. einen konservativen Umgang mit bilanziellen Reserven, da die nächsten Jahre herausfordernd sein würden, sowie einen gezielten Ausbau von ordentlichen Erträgen innerhalb der Kapitalanlage, um die Abhängigkeit von stillen Reserven und damit die Schwankungsrisiken der Verzinsung zu reduzieren. Eine weitere Diversifikation auch innerhalb der großen Anlageklassen Aktien, Renten, Alternatives und Immobilien kann ebenfalls die Auswirkungen einer Rezession abmildern.
„apoInstitutionell“ steht für den Wissenstransfer der apoBank im institutionellen Anlagegeschäft. Auf Veranstaltungen, in Fachbeiträgen und Blogs werden aktuelle Markttrends aufgespürt sowie Methoden und Investitionsmöglichkeiten für professionelle Anlegerinnen und Anleger vorgestellt.
„Die Ergebnisse zeigen, dass die rezessionären Szenarien einen teils erheblichen Einfluss auf die Entwicklung des Deckungsgrades haben“, erläuterte Felix Cloos, Leiter Investment Consulting im institutionellen Anlagegeschäft der apoBank, bei der Vorstellung der Studie. Im Zuge der jüngsten Inflationsentwicklungen ist auch davon auszugehen, dass eine Leistungsdynamisierung gefordert wird, was im aktuellen Umfeld aber das bilanzielle Risiko für viele verpflichtungsorientierte Anlegerinnen und Anleger und damit die Wahrscheinlichkeit einer Unterdeckung deutlich erhöhen würde.
Cloos empfiehlt u. a. einen konservativen Umgang mit bilanziellen Reserven, da die nächsten Jahre herausfordernd sein würden, sowie einen gezielten Ausbau von ordentlichen Erträgen innerhalb der Kapitalanlage, um die Abhängigkeit von stillen Reserven und damit die Schwankungsrisiken der Verzinsung zu reduzieren. Eine weitere Diversifikation auch innerhalb der großen Anlageklassen Aktien, Renten, Alternatives und Immobilien kann ebenfalls die Auswirkungen einer Rezession abmildern.
„apoInstitutionell“ steht für den Wissenstransfer der apoBank im institutionellen Anlagegeschäft. Auf Veranstaltungen, in Fachbeiträgen und Blogs werden aktuelle Markttrends aufgespürt sowie Methoden und Investitionsmöglichkeiten für professionelle Anlegerinnen und Anleger vorgestellt.