apoInstitutionell 2024 Jahresausblick


Nach dem Zinsanstieg ist vor der Zinssenkung


Mit dieser These eröffnete Matthias Schellenberg als Vorstandsvorsitzender der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank) die diesjährige Konferenz „apoInstitutionell-Jahresausblick“ am 8. Januar in Düsseldorf. Rund 70 Teilnehmende von berufsständischen Versorgungseinrichtungen und Pensionskassen folgten der Einladung der apoBank.

Die Rahmenbedingungen für professionell Anlegende waren bislang außerordentlich anspruchsvoll: So haben sie den Bewertungsdruck des Zinsanstiegs bei liquiden Wertpapieren ihrer Portfolien überstanden, doch nur die wenigsten konnten im gleichen Maße bei Neuanlagen von den gestiegenen Nominalzinsen profitieren. Die apoBank kenne die Bedürfnisse verpflichtungsorientierter Anleger über die gemeinsame Wegstrecke mit ihren Kunden, so Schellenberg in seiner Begrüßungsrede. „Unser Anspruch ist die professionelle Begleitung in allen Marktzyklen mit geeigneten Investmentlösungen, die zur Erreichung der Leistungsversprechen beitragen.“

Jahresausblick: Optimistische Impulse


Reinhard Pfingsten, Chief Investment Officer der apoBank, sieht weiterhin robustes Wachstum und einen Rückgang der Inflation, die sich auf einzelne Sektoren und Güter konzentrieren sollte. „Vor diesem Hintergrund müssen wir uns an ein neues Zinsniveau gewöhnen“, so Pfingsten. Er erwartet ab Jahresmitte in langsamen Schritten erste Leitzinssenkungen der Notenbanken in den USA und dem Euroraum, die den trendmäßigen Renditerückgang unterstützen werden.

Zinssenkungsphasen bieten laut Hausmeinung der apoBank vor allem wieder größeren Spielraum für Diversifikation: Neben der Chance auf Rentenperformance sollten sich in 2024 auch Aktieninvestments lohnen. Opportunitäten bestehen beispielsweise in den Bewertungsunterschieden historischen Ausmaßes zwischen Large- und Small- bzw. Midcap-Unternehmen. Dabei sind und bleiben geopolitische Risiken aus Sicht des Experten eine wesentliche Rahmenbedingung, die es zu beobachten gilt – seien es die bestehenden Konflikte oder die anstehende Wahl in den USA.

Im Fokus des Ausblicks der apoBank standen in diesem Jahr die Privatmarkt-Anlagen: Die Anlageklassen Private Equity und Debt verfügen im aktuellen Umfeld weiterhin über eine relative Attraktivität zu ihren liquiden Pendants. Über die erzielbaren Risikoprämien hinaus bieten sie zusätzlichen Nutzen im Portfoliokontext, u. a. der Diversifikation und geringer Volatität aufgrund ihres Bewertungsturnus.

Alternatives: Gekommen, um zu bleiben


Wie die Transformation der Kapitalanlagen nach der Nullzinsepoche erfolgen kann, erläuterte Mirko Engels, Leiter Institutionelle Anleger, am Beispiel einer optimierten strategischen Allokation für verpflichtungsorientierter Anleger: Trotz verfügbarer „Basisverzinsung“ von Direktanlagen und Anleihefonds biete nur die Risikokapitalquote Aussicht auf deutliche Überkompensation der Leistungsversprechen. „Alternative Investments sind und bleiben auch wesentlicher Bestandteil dieser limitierten Quote – sie eignen sich im Besonderen für professionelle Investoren mit langfristiger Verpflichtungsseite“, so Engels bei der Neujahrsveranstaltung.

Der sogenannte Denominator-Effekt - d. h. der gestiegene relative Anteil von Privatmarktanlagen bei Bestandsinvestoren nach den Abschreibungsbedarfen bei liquiden Assets - sowie bisherige Bewertungsanpassungen ermöglichen ein attraktives Einstiegsniveau im Primär- und Sekundärmarkt. Herausforderungen für Investoren bestehen laut Engels darin, ein dauerhaftes Exposure zu erreichen, um über verschiedene Marktzyklen investieren und partizipieren zu können.

Gezielt allokieren und akzentuieren


Gleichermaßen anspruchsvoll ist es, ein Alternative-Portfolio aufzubauen und zu halten sowie geeignete Partner zu finden: Erfolgreiches Fundraising, ausreichende Deal-Pipelines und Investitionsfähigkeit sowie eine verlässliche Planung von Exits in reifen Portfolien gehören zu den wesentlichen Anforderungen.

Wie eine gezielte Allokation mit klarem inhaltlichen Schwerpunkt und in Sektoren mit zunehmenden Finanzierungsbedarfen sowie nachhaltigem Wachstum möglich ist, haben Experten aus dem Kreis strategischer Partner der apoBank in ihren Impulsvorträgen vorgestellt. Die Konzepte in Megatrends wie grüne Infrastruktur, Nachhaltigkeit und Gesundheit stehen aus Sicht der apoBank beispielhaft für Investmentopportunitäten, die neben einer inhaltlichen Rendite auch eine gewisse Resilienz im Vergleich zu breiten Investmentansätzen beinhalten. Ihre thematischen Schwerpunkte können der Akzentuierung von Portfolien dienen und zusätzlich Wirkung im Kontext von Nachhaltigkeitsstrategien professioneller Anleger erzielen:

Europäische Investmentopportunitäten in Green Infrastructure


Innerhalb der institutionellen Kapitalanlage kommt Infrastrukturinvestments eine besondere Bedeutung zu. Zum einen bietet die Anlageklasse Diversifikation im Portfoliokontext aufgrund konjunkturunabhängiger Inventare und geringer Schwankungsintensität. Gleichzeitig ermöglichen stabile Cashflows eine langfristige Anlage- und Ertragsplanung, die auf die Anforderungen verpflichtungsorientierter Anleger einzahlt. Die politischen Rahmenbedingungen rücken nachhaltige Kapitalanlagen bei institutionellen Investoren in den Fokus und ESG-Kriterien werden zunehmend fester Bestandteil jedes Prüfprozesses. Anlass genug, eine gemeinsame Idee und Initiative von Edmond de Rothschild Asset Management und apoBank vorzustellen:

Mit dem apoEuropean Infrastructure steht institutionellen Anlegern der privilegierte Zugang zu einer kombinierten Anlagestrategie im Bereich europäischer Infrastrukturinvestments gem. Artikel 8 SFDR zur Verfügung. Ein diversifiziertes Portfolio mit attraktiver Risiko-Rendite-Struktur vereint hierbei die Wertschöpfungspotentiale von Private Equity mit den stetigen Erträgen eines bonitätsstarken Private Debt-Portfolios zu gleichen Teilen. Die Gleichgewichtung von Fremd- und Eigenkapitalinvestments innerhalb eines Fonds bietet ein optimal abgestimmtes Portfolio, in dem die unterschiedlichen Cashflow-Profile beider Seiten laufzeitkongruent kombiniert werden und so zu einer Abflachung der sog. J-Curve beitragen.

Inhaltlich investiert der Private Equity-Anteil über einen Spezialfonds fokussiert in Unternehmen des Energiesektors, die einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende und Kreislaufwirtschaft leisten und nachhaltiges Wachstum unter ESG-Aspekten fördern. Ergänzend verwalten die mehrfach ausgezeichneten Experten der Benjamin de Rothschild Infra Debt Generation (BRIDGE) direkt ein Debt Portfolio, dass passgenau und breiter diversifiziert eine Vielzahl komplementärer Sektoren adressiert.

Neben einer auskömmlichen Zielrendite und dem optimierten Risiko- und Cashflow-Profil bietet das Investitionskonzept regulierten Anleger eine mögliche Entlastung ihrer Risikokapitalquote – sofern eine zusätzliche Infrastrukturquote genutzt werden kann, für die sich das gemäß SFDR in Artikel 8 eingestufte Investment grundsätzlich qualifiziert.

Planetary Health: Nachhaltigkeit als Treiber von Rendite, Resilienz und Impact


Die dringendsten Herausforderungen im Zusammenhang mit der Überschreitung der planetaren Belastungsgrenzen zu adressieren und direkt oder indirekt zu Gesundheit und Wohlbefinden des Menschen beitragen. So lauten die ausdrücklichen Ziele des Planetary Health Fund, den die auf Nachhaltigkeit spezialisierten Initiatoren GLS Investment Management und EBG Solutions gemeinsam entwickelt haben. Zusätzlich unterstützt wird das Expertenteam von KLUG – Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit, dessen Netzwerk sich wesentlich für den wissenschaftlichen Planetary Health-Ansatz engagiert.

Der Private Equity Fonds ermöglicht professionellen Anlegern eine nachhaltige Anlagelösung, die mit globalem Fokus in spezialisierte Strategien und kleine bis mittelgroße Unternehmen investiert, um Kapital zur Finanzierung ihrer weiteren Entwicklung und ihres Wachstums bereit zu stellen. Der Fokus liegt hierbei auf fünf Investmentschwerpunkten, die die sozial-ökologische Neuausrichtung vorantreiben:
  • Erneuerbare Energien
  • Nachhaltige Mobilität zur Verlangsamung von Klimawandel und Verringerung der Luftverschmutzung
  • Nachhaltig erzeugte, insbesondere pflanzliche Nahrungsmittel und schonender Umgang mit Wasser und Land
  • Ressourceneffizienz, naturbasierte Lösungen und Kreislaufwirtschaft Zugang zu Gesundheitsversorgung und Bildung zwecks erhöhter Resilienz gegenüber Umwelt- und Klimaveränderungen
Neben industriellen Transformationsprozessen stehen regeneratives Investieren und Wirtschaften sowie Impact Investing im Vordergrund des Investmentprozesses. Das Beteiligungsmodell aus Zielfonds und Co-Investments bündelt eine Vielzahl unterschiedlichster Investitionen in Spezial- und Nischenthemen hinweg, wodurch eine hohe Diversifikation über Branchen, Regionen und Investitionsphasen gegeben ist.

Neben der attraktiven finanziellen Zielrendite haben alle Investitionen des Planetary Health Fund ebenso eine messbare soziale und ökologische Wirkung zum Ziel. Zusätzlich überzeugend und konsequent erfolgt eine erfolgsabhängige Vergütung des Managers nur bei Überschreiten einer Rendite-Hürde und gleichzeitiger Erfüllung von Impact Vorgaben, welche ein zusätzliches Commitment der Strategie zu Erreichung der ambitionierten Nachhaltigkeitsziele darstellen.

Als absolute „Überzeugungstäter“ stehen die Fondsinitiatoren zusätzlich für eine inhaltliche Rendite, die institutionellen Investoren mit Ihrem Netzwerk Orientierung zwischen Taxonomie-, Regulatorik- und Kapitalanlageerfordernissen bieten können.

Privatmarkt-Anlagen im Healthcare-Sektor bleiben attraktiv


Der im Jahr 2021 erfolgreich gemeinsam von BlackRock Private Equity Partners und der apoBank initiierte BlackRock apoGlobalHealthcare Fund konnte im herausfordernden Marktumfeld planmäßig attraktive Investments im globalen Gesundheitsmarkt tätigen und die hohen Erwartungen der Investoren erfüllen. Der Blick nach vorne beim diesjährigen apoInstitutionell-Auftakt verspricht weiterhin Opportunitäten und einen positiven Ausblick auf Privatmarktanlagen im Healthcare-Sektor: Die langfristigen Trends – Demografischer Wandel sowie Technologie und Innovation – sind weiterhin intakt und versprechen weiterhin Wachstum und steigende Finanzierungsbedarfe.

Das Fondskonzept bietet institutionellen Kunden mittels eines innovativen Beteiligungsmodells einen Zugang zum attraktiven Sektor des Private Equity Healthcare-Marktes. Die Kombination aus direkten Co-Investments und Fondsbeteiligungen sichern sich die Anleger gleichzeitig eine hohe Diversifikation und eine effiziente Kostenstruktur. Gleichzeitig profitieren Investoren von der zweifachen Prüfung, sowohl vom Lead-Investor als auch von den Experten bei BlackRock PEP. Der Schwerpunkt der Strategie liegt auf Investitionen im Buyout-Segment, die hauptsächlich aus Europa und Nordamerika stammen. Grundsätzlich besteht eine konservative Ausrichtung des Fonds, die durch den Hauptanteil an direkten Co-Investments zeitnahe, ertragsgenerierende Investitionen ermöglicht.

Aufgrund ihrer langjährigen guten Reputation als zuverlässiger Co-Investor und seines Bekanntheitsgrads genießt BlackRock PEP eine sehr gute Positionierung in ihrem Netzwerk aus Investoren und Zielfonds-Managern. Häufig wird die Gesellschaft aktiv von Unternehmen angesprochen, um einen geeigneten Lead-Investor zu finden. BlackRock Private Equity Partners hat bisher 74 Healthcare Co-Investments getätigt und in 80 globale Healthcare Fonds investiert. Insgesamt hat BlackRock PEP 2,9 Mrd. USD in Private Equity Co-Investments im Healthcare Sektor angelegt und bei den realisierten Co-Investments deutlichen Mehrwert erzielt.

Das Beteiligungsmodell des Fonds bietet professionellen Anlegern eine Alternative zu herkömmlichen Dachfondskonzepten und klassischen direkt investierenden Fonds. Mit einer effizienten Gebühren-struktur ausgestattet, bietet der BlackRock apoGlobal Healthcare Private Equity Fund potentiellen Investoren eine Vielzahl von Vorteilen zu den herkömmlichen Beteiligungsmodellen. Zusätzlich wird der attraktive Gesundheitssektor ohne Verzicht auf ausreichende Diversifikation abgebildet.

Um ein dauerhaftes Exposure im wachsenden Gesundheitsmarkt zu ermöglichen, wird mit Ende der Investitionsphase des Fonds eine Folgegeneration zur Verfügung stehen. Mit der geplanten Auflage der zweiten Generation der Strategie in der zweiten Jahreshälfte 2024 haben professionelle Anleger die Chance, weiterhin die Partizipation an der Dynamik und den Wachstumschancen des weltweiten Healthcare-Sektors zu partizipieren und nahtlos an die Erfolgsgeschichte der ersten Fondsgeneration anzuknüpfen.

Impressionen von der Veranstaltung

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