Analysen zur Existenzgründung

Das Investitionsvolumen ist weiter gestiegen. Mit einer Gesamtsumme von 188.200 Euro im Schnitt haben die Übernahmepreise für Hausarzt-Praxen einen Höchststand erreicht. Das ist eins der Ergebnisse, die die jüngste apoBank-Analyse zu den Auswertungen der ärztlichen Existenzgründungen im Zeitraum 2022/2023 zeigt.

Teilt man die Übernahmepreise der letzten acht Jahre in Größenklassen ein, ergibt sich folgendes Bild:

• Der Anteil der „günstigen“ Praxen ist im Zeitverlauf gesunken. 2014/15 wurden für 79 Prozent der Praxen Übernahmepreise unter 100.001 Euro gezahlt. 2022/23 betrug dieser Wert nur noch 61 Prozent. 
• Der Anteil der übernommenen „teuren“ Praxen – d. h. Übernahmepreis größer 100.001 Euro – ist in diesem Zeitraum von 21 Prozent auf 38 Prozent gestiegen.

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Die Kaufpreise von Arztpraxen hängen - ähnlich wie bei Immobilien - eng mit der Lage zusammen. Das bestimmt nicht nur die Kaufpreisunterschiede zwischen ländlichen und städtischen Praxisübernahmen, sondern auch noch einmal die Unterschiede innerhalb desselben Versorgungsgebietes.

Das ist eins der Ergebnisse, die die jüngste apoBank-Analyse zu den Auswertungen der ärztlichen Existenzgründungen im Zeitraum 2022/2023 zeigt. Die durchschnittlichen Übernahmepreise sind in ländlichen Gebieten am geringsten (91.100 Euro) und in der Großstadt im höchsten (124.900 Euro). Die Präferenzen der Gemeindegröße schlagen sich demnach in den Übernahmepreisen nieder. Je höher die Nachfrage, desto höher der Preis.
 

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2023 sind die Übernahmepreise bei der klassischen Apotheken­übernahme zwecks erstmaliger Niederlassung noch ein­mal gestiegen, im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozent. Sie haben damit einen neuen Höchststand erreicht. Apothekerin­nen und Apotheker haben für den Kaufpreis 530.000 Euro, das Waren­lager 120.000 Euro und sonstige Investitionen 63.000 Euro in die Hand genommen. Das ergibt die Durchschnitts­summe von 713.000 Euro.

Insgesamt zeigen sich die Marktpreise aber äußerst differenziert. Die Bandbreite reicht von unentgeltlichen Übernahmen, bei denen ausschließlich das Warenlager gekauft wird, bis hin zu siebenstelligen Beträgen. 10 Prozent der Gründer zahlten 2023 einen Kaufpreis von unter 50.000 Euro. Jeder siebte war bereit einen Übernahmepreis von mindestens einer Million Euro oder mehr zu investieren.

Fazit: Insbeondere infolge der hohen Inflation der letzten Jahre sind die Anschaffungskosten stark gestiegen.

Die Übernahmepreise für zahnärztliche Praxen zwecks Einzelpraxisgründung steigen seit Jahren stetig an. Im Jahr 2022 gab es jedoch einen deutlichen Sprung nach oben. 2022 lagen die Praxisinvestitionen für die klassische Praxisübernahme als Einzelpraxis bei durchschnittlich 446.000 Euro, also sechszehn Prozent höher als im Vorjahr. 2020 haben die zahnärztlichen Existenzgründer im Schnitt noch 376.000 Euro gezahlt.

Vorhandene Praxen werden nach wie vor bevorzugt. Neugründungen - ob Einzelpraxen oder Berufsausübungsgemeinschaften - spielten auch 2022 kaum eine Rolle. Stattdessen greifen Zahnärzte bei Existenzgründung nach wie vor lieber auf bereits vorhandene Praxen zurück.

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