Aktuelle Kapitalmarktinformationen


Die Woche im Rückblick: 24. - 28. Juni 2024


Politik in Europa, Tech in den USA

An Europas Aktienmärkten belasteten in dieser Woche die anstehenden Neuwahlen in Frankreich die Stimmung der Investoren. Deutlich positiver war das Sentiment in den USA, wo Technologie-Aktien ihren Aufschwung fortsetzten. An den Staatsanleihemärkten legten die Rendite leicht zu, während am Devisenmarkt die historische Schwäche des Yen für weitere Schlagzeilen sorgte.

Was diese Woche wichtig war


Technologie-Aktien weiter auf dem Vormarsch

Vor dem Hintergrund des anhaltenden KI-Booms verzeichneten Technologie-Aktien in den vergangenen Monaten kräftige Kursanstiege. In dieser Woche rückte allerdings ein alter Bekannter des Online-Handels in den Fokus. Denn das jüngste Kursplus verhalf dem US-Onlineriesen Amazon zu einem ganz besonderen Meilenstein. Die Aktien des Unternehmens knackten nicht nur das bisherige Allzeithoch, sondern erzielten damit auch einen Marktwert von über zwei Billionen US-Dollar. Amazon ist aktuell das fünft größte Unternehmen weltweit und reiht sich hinter die Google-Mutter Alphabet ein. Doch auch gesamthaft zeigten US-amerikanische Aktien in dieser Woche eine positive Wertentwicklung, die durch die Technologie-Branche unterstützt wurde. Hierzulande präsentierte sich der Handel mit einem leichten Plus, nachdem Konjunkturindikatoren im Laufe der Woche für Ernüchterung gesorgt hatten.

Rentenmärkte unter leichtem Druck

Die vorgezogenen Neuwahlen des französischen Parlaments rücken näher. An den Rentenmärkten ist das politische Ereignis gleichbedeutend mit erhöhter Unsicherheit, da Investoren einen Mehrheitswechsel in der französischen Nationalversammlung besonders im Hinblick auf fiskalpolitische Entscheidungen kritisch beäugen. Diese Besorgnis zeigte sich zur Wochenmitte, als die Rendite10-jähriger französischer Staatsanleihen, Obligation assimilable du Trésor, deutlich anzog. Die Flucht in sichere Häfen wie deutsche Staatsanleihen war jedoch begrenzt. In den USA kletterte die Rendite der zehnjährigen Treasuries vor Bekanntgabe der aktuellen PCE-Inflationszahlen am heutigen Nachmittag.

Yen setzt Talfahrt fort

Auch in dieser Woche sorgte der Yen für Schlagzeilen an den Devisenmärkten. Im Vergleich zum US-Dollar verlor die japanische Währung weiter an Wert und notiert nun so niedrig wie zuletzt vor 38 Jahren. Der Ölpreis präsentierte sich derweil weiterhin robust und handelte über der Marke von 85 US-Dollar. Gebremst wurde das Plus des Ölpreises allerdings durch den anhaltend starken US-Dollar.
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Kein Sommermärchen in Deutschlands Wirtschaft

Die heimischen Unternehmenslenker waren im Juni wieder etwas vorsichtiger hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen Einschätzung. Das zeigt der vielbeachtete ifo-Geschäftsklimaindex, der in diesem Monat einen leichten Rückgang der Stimmung der Unternehmer verzeichnete. Ursächlich dafür ist jedoch weniger das aktuelle Geschehen, sondern die Erwartung für die kommenden sechs Monate. Sinkende Auftragsbestände im Verarbeitenden Gewerbe sorgten erstmals seit Beginn des Jahres wieder für eine rückläufige Erwartungshaltung. Hingegen erweist sich die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage stabil auf dem Vormonatsniveau.
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Von Seiten der Verbraucher zeigte sich ein ähnliches Bild, denn auch das Konsumklima konnte seinen Aufwärtstrend der letzten Monate nicht weiter fortsetzen. Der erhoffte Konsumaufschwung lässt damit weiterhin auf sich warten, denn die Sparneigung der Konsumenten war auch im Juni ausgeprägt. Neben den gestiegenen Preisen war die fehlende Planungssicherheit ursächlich für den zurückhaltenden Konsum. Nach unserer Einschätzung deuten die jüngsten Daten nur auf eine moderate Erholung der Verbraucherstimmung und einen eher zurückhaltenden Konsumanstieg im zweiten Halbjahr hin.

Frankreich im Spannungsbogen der Politik

Die am Sonntag anstehenden vorgezogenen Neuwahlen der Nationalversammlung sorgen für politischen Wirbel um und in Frankreich. Denn die Nase vorn hat laut den meisten Prognosen die rechtspopulistische Partei Rassemblement National. Am anderen Ende des politischen Spektrums steht auf Platz zwei das linke Parteienbündnis Nouveau Front Populaire. Das politische Lager von Emmanuel Macron liegt mit knapp 20 % der Stimmen lediglich auf dem dritten Platz und verliert damit deutlich an Zuspruch in der französischen Bevölkerung. Doch die Prognosen sind mit Vorsicht zu betrachten, denn es ist absehbar, dass in zahlreichen Wahlkreisen erst nach dem zweiten Wahlgang am 7. Juli der Wahlsieger und schließlich die neuen Mehrheitsverhältnisse im französischen Parlament feststehen. An den Kapitalmärkten wird der Wahlausgang mit Spannung erwartet. Bisher notiert der französische Leitindex CAC 40 noch immer niedriger als vor Bekanntgabe der Neuwahlen.

Ihr Analysten-Team

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