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Ordentliches Ergebnis in herausforderndem Umfeld

apoBank: Ordentliches Ergebnis in weiterhin herausforderndem Umfeld

01.04.2020
 
  • Covid-19: apoBank unterstützt Heilberufler
  • Wachstum im Privat- und Firmenkundengeschäft hält an
  • Vermögensverwaltung legt weiter zu
  • IT-Migration legt Basis für Weiterentwicklung des Bankgeschäfts

Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank) erzielte im Geschäftsjahr 2019 einen stabilen
Jahresüberschuss nach Steuern in Höhe von 64,1 Mio. Euro (2018: 62,9 Mio. Euro). Nach Reservenbildung lag das Betriebsergebnis vor Steuern bei 117,1 Mio. Euro (2018: 113,4 Mio. Euro) und damit leicht über den Erwartungen. Damit hat die apoBank höhere Aufwendungen, die vor allem auf die Investitionen in ein neues Kernbankensystem zurückzuführen sind, weitgehend kompensiert.

Ulrich Sommer, Vorsitzender des Vorstands: "Die apoBank hat das vergangene Geschäftsjahr mit einem ordentlichen Ergebnis abgeschlossen und damit ihre Basis weiter gefestigt. Das werden wir nutzen, um die Heilberufler in der Corona-Krise umfassend zu unterstützen. Sei es bei einem möglichen Liquiditätsbedarf, der durch die Corona-Krise ausgelöst wurde, oder mit anderen Maßnahmen, die die Betriebsfähigkeit in Praxen, Apotheken und Krankenhäusern sicherstellen. Als Genossenschaftsbank der Heilberufler sehen wir uns in der Pflicht, unseren Beitrag zur Leistungsfähigkeit des deutschen Gesundheitswesens in diesen schweren Zeiten zu erbringen."

Wesentliche Eckpunkte zur Geschäftsentwicklung 2019

Die apoBank hat 2019 ihre Marktposition bei der Begleitung von Praxis- und Apothekengründungen sowie im Firmenkundensegment weiter ausgebaut. Das Darlehensneugeschäft übertraf das bereits hohe Vorjahresniveau und stieg auf 7,6 Mrd. Euro (2018: 7,1 Mrd. Euro). Gleichermaßen stark entwickelten sich dabei die Neuausleihungen für Finanzierungen für Existenzgründungen, Immobilien oder für Unternehmen im Gesundheitsmarkt.

Eine positive Entwicklung verzeichnete sie ebenso im Anlage- und Vermögensberatungsgeschäft mit Privatkunden und institutionellen Anlegern. Die Vermögensverwaltung legte sowohl in der klassischen Ausgestaltung als auch in Form der apoVV SMART hinsichtlich des mandatierten Volumens deutlich zu. Das Depotvolumen erreichte 9,7 Mrd. Euro (2018: 7,8 Mrd. Euro). In einem hart umkämpften Markt verteidigte die Bank darüber hinaus ihre gute Marktposition als Verwahrstelle. Das Volumen stieg auf 21,8 Mrd. Euro (2018: 19,6 Mrd. Euro).

Ausblick 2020

Sommer: "Wir stehen vor großen Herausforderungen. Derzeit konzentrieren wir uns darauf, unseren Kunden in der Corona-Pandemie beizustehen. Wir sind überzeugt, das Rüstzeug zu haben, um die Krise zu bestehen. Wir haben eine stabile Basis, den notwendigen Pragmatismus und ein leistungsfähiges Netzwerk. Zudem haben wir in der Vergangenheit die Weichen gestellt, um noch effizientere Prozesse und Strukturen aufzubauen. Erfolgreich werden wir dann sein, wenn wir mit unserem täglichen Tun das Leben unserer Kunden als Heilberufler leichter machen."

Die apoBank entwickelt 2020 ihr klar definiertes Geschäftsmodell weiter. Kern ist eine fokussierte, rentabilitätsorientierte Wachstumsstrategie. Dafür investiert sie in ihr Kundengeschäft, die Leistungsqualität sowie in ihre IT. Im Kundengeschäft bleiben ihre strategischen Schwerpunkte unverändert: die Erhöhung des Marktanteils bei Existenzgründungsfinanzierungen, die Intensivierung des Firmenkundengeschäfts sowie der Ausbau der Vermögens- und Anlageberatung für Kunden. Zudem werden die Angebote der apoBank-Töchter wie naontek und Zahnpraxis der Zukunft dazu beitragen, das Leistungsspektrum über Bankdienstleistungen hinaus abzudecken.

Die Geschäftsentwicklung 2020 steht im Zeichen der heute noch nicht abschätzbaren Folgen der Corona-Pandemie. Die apoBank geht dennoch aktuell unverändert davon aus, einen weitgehend stabilen Jahresüberschuss zu erwirtschaften.

Vertreterversammlung 2020

Die für den 29. April 2020 geplante Vertreterversammlung wird zum Schutz der Gesundheit aller Teilnehmenden und angesichts der aktuellen behördlichen Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus verschoben. Die Verschiebung der Vertreterversammlung bedeutet auch, dass aktuell kein Beschluss über die Gewinnverwendung für das Geschäftsjahr 2019 herbeigeführt werden kann.

Mit ihrem erzielten Jahresüberschuss ist die apoBank grundsätzlich in der Lage, eine Dividende in Höhe von vier Prozent an ihre Mitglieder zu zahlen. Das hatte die Bank bei der Aufstellung des Jahresabschlusses geplant. Angesichts der unvorhergesehenen Entwicklungen in Bezug auf die Ausbreitung von Covid-19 hat die EZB am 27. März 2020 die Banken aufgefordert, die Ausschüttung von Dividenden sorgfältig abzuwägen und bis mindestens Oktober 2020 keine Dividenden auszuzahlen. Unter Einhaltung dieser Empfehlung und unter Abwägung aller Interessen wird der Vorstand nunmehr vorschlagen, eine Dividende in Höhe von zwei Prozent zu beschließen. Die Auszahlung der entsprechenden Dividende darf gemäß Vorgabe der EZB dabei frühestens nach Neubewertung der Situation im Oktober 2020 erfolgen. Die Bank wird diesen Vorschlag in den anstehenden Gremiensitzungen intensiv diskutieren.

Ergebnisse des Geschäftsjahres 2019 im Einzelnen

Trotz des anspruchsvollen Zinsumfelds verzeichnete die Bank einen Anstieg des Zinsüberschusses von 9,3 % auf 691,1 Mio. Euro (2018: 632,4 Mio. Euro). Grundlage für das Wachstum war das lebhafte Neukreditgeschäft.

Der Provisionsüberschuss stieg um 6,3 % auf 175,3 Mio. Euro (2018: 164,9 Mio. Euro). Eine positive Entwicklung verzeichnete die Bank im Wertpapiergeschäft sowohl mit institutionellen als auch mit privaten Kunden. Darüber hinaus stiegen die Erträge aus dem Versicherungsgeschäft und dem Zahlungsverkehr.

Der Verwaltungsaufwand erhöhte sich im Berichtsjahr um 14,5 % auf 683,9 Mio. Euro (2018: 597,6 Mio. Euro). Maßgeblich waren vor allem die Aufwendungen für die anstehende Migration des Kernbanksystems sowie die Projektkosten zur Optimierung der Kreditprozesse. Darüber hinaus stiegen die regulatorischen Aufwendungen.

Insgesamt lag das operative Ergebnis, d. h. das Teilbetriebsergebnis vor Risikovorsorge, bei 217,7 Mio. Euro (2018: 233,6 Mio. Euro).

Die Risikovorsorge für das operative Geschäft belief sich auf -43,9 Mio. Euro (2018: -31,9 Mio. Euro). Damit liegt sie weiterhin unter den Standardrisikokosten und so auf einem niedrigen Niveau.

Die Risikovorsorge mit Reservecharakter dotierte die apoBank mit 57,1 Mio. Euro (2018: 88,3 Mio. Euro). Der Steueraufwand betrug 53,0 Mio. Euro (2018: 50,4 Mio. Euro). Der Jahresüberschuss nach Steuern erreichte 64,1 Mio. Euro (2018: 62,9 Mio. Euro).

Die Bilanzsumme lag mit 49,6 Mrd. Euro und einem Plus von 9,3 % deutlich über dem Vorjahreswert (2018: 45,4 Mrd. Euro). Treiber war das wachsende Kundengeschäft. Das kräftige Kreditwachstum spiegelte sich auch in den Kapitalquoten wider. Die harte Kernkapitalquote ging auf 15,2 % zurück (2018: 16,7 %). Die Gesamtkapitalquote betrug 16,5 % (2018: 18,3 %).