Finanzmarktkommentar von Dr. Manuel Steinbrink, Ökonom der apoBank | 06.11.2024
Die USA haben gewählt: Börsen stellen sich auf Trump ein
Auf einen Blick
- Donald Trump und die Republikaner sind die Gewinner der US-Wahlen
- Die Finanzmärkte stellen sich auf höhere US-Haushaltsdefizite und neue Zölle ein
- Wir stocken US-Werte zu Lasten von europäischen Aktien weiter auf und passen unsere Euro-Dollar Prognose auf 1,05 USD je Euro an
Rote Welle bei den US-Wahlen
Auch wenn die Stimmenauszählung in den USA noch anhält, ist sicher, dass der frühere Präsident Donald Trump zurück ins Weiße Haus kehrt.
Schon am Morgen wurde mit dem Sieg im heftig umkämpften Swing State Pennsylvania klar, dass die noch amtierende Vizepräsidentin Kamala Harris keine Chance mehr auf den Sieg gegen ihren republikanischen Herausforderer hat. Doch der Siegeszug der Republikaner fällt noch breiter aus. Denn in den beiden Kongresskammern verfügt die Partei wohl zukünftig über eine eigene Mehrheit. Damit sind Exekutive und Legislative in einer Hand. Trumps Republikaner können ihrem Präsidenten so ein Durchregieren sichern.
Schon am Morgen wurde mit dem Sieg im heftig umkämpften Swing State Pennsylvania klar, dass die noch amtierende Vizepräsidentin Kamala Harris keine Chance mehr auf den Sieg gegen ihren republikanischen Herausforderer hat. Doch der Siegeszug der Republikaner fällt noch breiter aus. Denn in den beiden Kongresskammern verfügt die Partei wohl zukünftig über eine eigene Mehrheit. Damit sind Exekutive und Legislative in einer Hand. Trumps Republikaner können ihrem Präsidenten so ein Durchregieren sichern.
Börsen reagieren erwartungsgemäß auf Trump-Sieg
An den Finanzmärkten hat der Wahlausgang für deutliche Kursbewegungen gesorgt. Zwar dürfte die Mehrheit der Investoren mit einem Sieg Trumps gerechnet haben, was sich an den Kursentwicklungen der letzten Wochen ablesen lässt. Die Deutlichkeit und dass beide Häuser des Kongresses an die Republikaner fallen, hat hingegen überrascht.
In einer ersten Reaktion zeigte sich vor allem der US-Dollar stark. Gegenüber dem Euro wertete der Greenback rund 2 % auf. Die Erwartung zukünftig noch höherer Haushaltsdefizite durch Steuersenkungen und eine wirtschaftliche Schwächung der Handelspartner durch neue Zölle sprechen für den US-Dollar. In Erwartung neuer Steuersenkungen durch Trump und damit anhaltender Unterstützung für die US-Wirtschaft schraubten die Märkte die Zinssenkungserwartungen an die US-Notenbank zurück. Deutliche Renditeanstiege waren die Folge. Die vor Öffnung der europäischen Börsen erwarteten Verluste für die hiesigen Aktienmärkte realisierten sich vorerst nicht, während Werte in Fernost (mit Ausnahme Japans) mit Verlusten aus dem frühen Handel gingen.
In einer ersten Reaktion zeigte sich vor allem der US-Dollar stark. Gegenüber dem Euro wertete der Greenback rund 2 % auf. Die Erwartung zukünftig noch höherer Haushaltsdefizite durch Steuersenkungen und eine wirtschaftliche Schwächung der Handelspartner durch neue Zölle sprechen für den US-Dollar. In Erwartung neuer Steuersenkungen durch Trump und damit anhaltender Unterstützung für die US-Wirtschaft schraubten die Märkte die Zinssenkungserwartungen an die US-Notenbank zurück. Deutliche Renditeanstiege waren die Folge. Die vor Öffnung der europäischen Börsen erwarteten Verluste für die hiesigen Aktienmärkte realisierten sich vorerst nicht, während Werte in Fernost (mit Ausnahme Japans) mit Verlusten aus dem frühen Handel gingen.
Unsere Hausmeinung und Strategie
Infolge der zunehmend ansteigenden Gewinnaussichten Trumps haben wir in unserer Strategie bereits Mitte Oktober Anpassungen vorgenommen und bspw. das Gewicht von US-Aktien zu Ungunsten europäischer Märkte und der Schwellenländer erhöht. Damit haben wir zudem den Umfang des US-Dollar Exposures auf erhöhtem Niveau belassen, welches durch die teilweise Kassenhaltung im US-Geldmarkt geschaffen wurde.
Mit der roten Welle in der US-Politik passen wir unsere Strategie dem Wahlausgang noch weiter an. Vor allem die Aufstockung der US-Aktien setzen wir fort, da wir mit einem wirtschaftlichen Impuls für die US-amerikanische Binnenwirtschaft zusätzlichen Rückenwind für den dortigen Markt erwarten. Zudem bauen wir hierdurch das US-Dollar Exposure aus. Dagegen reduzieren wir Investments im europäischen Markt. Auch wenn die ersten Reaktionen noch keine Belastungen für die Märkte hierzulande zeigten, rechnen wir damit, dass an den Märkten Befürchtungen baldiger Zölle durch einen der Haupthandelspartner die Märkte genauso belasten wie in China. Daher halten wir auch an unserem Untergewicht in Aktien in Schwellenländermärkten fest.
Mit der roten Welle in der US-Politik passen wir unsere Strategie dem Wahlausgang noch weiter an. Vor allem die Aufstockung der US-Aktien setzen wir fort, da wir mit einem wirtschaftlichen Impuls für die US-amerikanische Binnenwirtschaft zusätzlichen Rückenwind für den dortigen Markt erwarten. Zudem bauen wir hierdurch das US-Dollar Exposure aus. Dagegen reduzieren wir Investments im europäischen Markt. Auch wenn die ersten Reaktionen noch keine Belastungen für die Märkte hierzulande zeigten, rechnen wir damit, dass an den Märkten Befürchtungen baldiger Zölle durch einen der Haupthandelspartner die Märkte genauso belasten wie in China. Daher halten wir auch an unserem Untergewicht in Aktien in Schwellenländermärkten fest.
Auch am Rentenmarkt fokussieren wir unsere taktische Ausrichtung stärker am US-Markt. Dafür reduzieren wir Rentenanlagen in Schwellenländern auf ein neutrales Gewicht und schichten die zusätzlichen Gelder in Unternehmensanleihen mit erhöhter Bonität um. Denn global betrachtet, umfasst dieses Segment mit überwiegender Mehrheit Titel vom US-amerikanischen Parkett.
Schließlich passen wir unsere Euro-Dollar Wechselkursprognose dem geänderten Politikumfeld an. Denn durch die noch stärkere Unterstützung der US-Wirtschaft engt sich der Spielraum für Zinssenkungen der US-Notenbank perspektivisch ein. Im Gegensatz dazu lassen die Belastungen in Europa auf eher mehr geldpolitische Aktivität der EZB schließen, wodurch sich die Zinsschere zwischen den beiden Währungsräumen ausweiten sollte. Traditionell profitiert hiervon der US-Dollar. Wir senken unser Wechselkursziel daher auf noch 1,05 US-Dollar je Euro.
Schließlich passen wir unsere Euro-Dollar Wechselkursprognose dem geänderten Politikumfeld an. Denn durch die noch stärkere Unterstützung der US-Wirtschaft engt sich der Spielraum für Zinssenkungen der US-Notenbank perspektivisch ein. Im Gegensatz dazu lassen die Belastungen in Europa auf eher mehr geldpolitische Aktivität der EZB schließen, wodurch sich die Zinsschere zwischen den beiden Währungsräumen ausweiten sollte. Traditionell profitiert hiervon der US-Dollar. Wir senken unser Wechselkursziel daher auf noch 1,05 US-Dollar je Euro.
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Diese Publikation ist eine Kundeninformation im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes. Sie stellt keine individuelle Wertpapier-, Vermögens- oder Anlageberatung oder ein Vertragsangebot dar und ist nicht als Empfehlung zu einer bestimmten Geldanlage zu verstehen.
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Darstellung von Wertentwicklungen
Angaben zur bisherigen Wertentwicklung erlauben keine verlässliche Prognose für die Zukunft. Die Wertentwicklung kann durch Währungsschwankungen beeinflusst werden, wenn die Basiswährung des Wertpapiers/ Indexes von EURO abweicht.
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Die apoBank wird beaufsichtigt durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Graurheindorfer Straße 108, 53117 Bonn und Marie-Curie-Straße 24-28, 60439 Frankfurt am Main sowie die Europäische Zentralbank (EZB), Sonnemannstraße 20, 60314 Frankfurt am Main. Diese Publikation beruht auf von der apoBank nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt die unverbindliche Auffassung der apoBank über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wider. Des Weiteren übernimmt die apoBank keine Haftung für Verluste, die durch die Verteilung und/ oder Verwendung dieser Informationen verursacht werden und/ oder mit der Verwendung dieser Informationen in Zusammenhang stehen. Ob und in welchem zeitlichen Abstand eine Aktualisierung dieser Ausarbeitung erfolgt, ist vorab nicht festgelegt.
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