Finanzmarktkommentar von Dr. Manuel Steinbrink, Ökonom der apoBank | 17.12.2024
Kapitalmarktjahr 2024: Märkte trotzen den Risiken
Auf einen Blick
- Das Börsenjahr 2024 kann eine gute Bilanz vorweisen
- US-Aktien und Anleihen mit höherem Risikoanteil tragen den größten Teil zum Ertrag bei
- Eine Wiederholung der Entwicklung im kommenden Jahr halten wir für unwahrscheinlich
2024 bescherte Anleger und Anlegerinnen ein deutliches Plus
Anleger an den Kapitalmärkten können zufrieden auf das Börsenjahr 2024 blicken. Und das trotz zahlreicher Widrigkeiten: Wachstumsenttäuschungen in Europa und China, geopolitische Spannungen im Nahen Osten und der Wahlsieg von Donald Trump rangierten in den Schlagzeilen oftmals weit oben.
Die Märkte ließen sich davon nur zeitweise beeinflussen. Ein robustes US-Wachstum und eine fortgeführt sinkende Inflation und infolgedessen sinkende Leitzinsen waren für die Märkte die wichtigen Wegmarken. Mit einem 50/50-Portfolio, das sich zu gleichen Teilen aus Aktien und Renten zusammensetzt, erzielten Anleger und Anlegerinnen 2024 ein Plus von rund 12 % (in US-Dollar), wodurch auch preisbereinigt ein deutlicher Wertzuwachs zu Buche schlägt.
Europäische Investoren konnten aufgrund der Stärke des US-Dollar im Schlussquartal sogar eine noch höhere Rendite einfahren. Damit fiel der Ertrag zwar etwas niedriger aus als noch im Vorjahr (2023: ca. 14 %). Allerdings profitierten die Märkte 2023 noch von Nachholeffekten infolge der deutlichen Verluste 2022. Im langfristigen Vergleich seit der Jahrtausendwende rangiert das Börsenjahr 2024 damit im oberen Drittel.
Die Märkte ließen sich davon nur zeitweise beeinflussen. Ein robustes US-Wachstum und eine fortgeführt sinkende Inflation und infolgedessen sinkende Leitzinsen waren für die Märkte die wichtigen Wegmarken. Mit einem 50/50-Portfolio, das sich zu gleichen Teilen aus Aktien und Renten zusammensetzt, erzielten Anleger und Anlegerinnen 2024 ein Plus von rund 12 % (in US-Dollar), wodurch auch preisbereinigt ein deutlicher Wertzuwachs zu Buche schlägt.
Europäische Investoren konnten aufgrund der Stärke des US-Dollar im Schlussquartal sogar eine noch höhere Rendite einfahren. Damit fiel der Ertrag zwar etwas niedriger aus als noch im Vorjahr (2023: ca. 14 %). Allerdings profitierten die Märkte 2023 noch von Nachholeffekten infolge der deutlichen Verluste 2022. Im langfristigen Vergleich seit der Jahrtausendwende rangiert das Börsenjahr 2024 damit im oberen Drittel.
US-Aktienmarkt und Technologiewerte als Zugpferde
Auch wenn an nahezu allen Börsenplätzen Anleger deutliche Gewinne in diesem Jahr verbuchen konnten, so präsentierten sich doch einzelne Märkte als besonders ertragreich. Dies galt bspw. erneut für den US-Aktienmarkt, der wie schon im vergangenen Jahr die Rangliste anführt. Der Leitindex S&P 500 kam bis Mitte Dezember auf ein Plus von rund 27 %. Erneut zeigten sich vor allem Werte mit hohem Bezug zum Trendthema der Künstlichen Intelligenz als Zugpferde.
Allerdings gelang es in diesem Jahr dem Gesamtmarkt deutlich besser mit den Tech-Werten mitzuhalten. Ursächlich hierfür war einerseits die weiter robuste Wirtschaftsentwicklung, andererseits die Erwartung, dass unter dem neuen US-Präsidenten Trump vor allem kleinere und mittlere Unternehmen von Steuererleichterungen und dem Abbau der Regulierung profitieren.
Hinter dem US-Markt rangieren zahlreiche asiatische Märkte. Europas Aktienmärkte konnten zwar ebenfalls Zugewinne von mehr als 10 % verbuchen, zeigen sich im direkten Vergleich 2024 aber eher schwächer.
Differenzierter fällt das Fazit für Rentenanlagen aus. Denn entgegen der Hoffnung zahlreicher Analysten zeigte sich die Inflation persistenter, wodurch die Notenbanken erst im zweiten Halbjahr 2024 mit Leitzinssenkungen begannen. Vor allem Staatsanleihen hatten hierunter zu leiden. Erneut war auf Jahressicht wenig mit diesen zu verdienen.
Ertragreicher im Vergleich dazu waren Anleihen in Segmenten mit höheren Risikoaufschlägen, bspw. Unternehmens- oder Schwellenländeranleihen. Diese profitierten einerseits von ihrer im Vergleich zu Staatsanleihen deutlich höheren laufenden Rendite, andererseits von mit der robusten Konjunktur einhergehenden fallenden Risikoaufschlägen.
Allerdings gelang es in diesem Jahr dem Gesamtmarkt deutlich besser mit den Tech-Werten mitzuhalten. Ursächlich hierfür war einerseits die weiter robuste Wirtschaftsentwicklung, andererseits die Erwartung, dass unter dem neuen US-Präsidenten Trump vor allem kleinere und mittlere Unternehmen von Steuererleichterungen und dem Abbau der Regulierung profitieren.
Hinter dem US-Markt rangieren zahlreiche asiatische Märkte. Europas Aktienmärkte konnten zwar ebenfalls Zugewinne von mehr als 10 % verbuchen, zeigen sich im direkten Vergleich 2024 aber eher schwächer.
Differenzierter fällt das Fazit für Rentenanlagen aus. Denn entgegen der Hoffnung zahlreicher Analysten zeigte sich die Inflation persistenter, wodurch die Notenbanken erst im zweiten Halbjahr 2024 mit Leitzinssenkungen begannen. Vor allem Staatsanleihen hatten hierunter zu leiden. Erneut war auf Jahressicht wenig mit diesen zu verdienen.
Ertragreicher im Vergleich dazu waren Anleihen in Segmenten mit höheren Risikoaufschlägen, bspw. Unternehmens- oder Schwellenländeranleihen. Diese profitierten einerseits von ihrer im Vergleich zu Staatsanleihen deutlich höheren laufenden Rendite, andererseits von mit der robusten Konjunktur einhergehenden fallenden Risikoaufschlägen.
Unsere Hausmeinung und Strategie: Keine Wiederholung im Jahr 2025
Nach zwei hervorragenden Kapitalmarktjahren blicken wir skeptischer auf das neue Jahr. Zwar wird das Wirtschaftsumfeld unseres Erachtens weiter konstruktiv bleiben und damit Risiko-Asset wie bspw. Aktien stützen.
Es wird jedoch schwerer werden, die Marktteilnehmer positiv zu überraschen. Anders als im Vorjahr blickt nämlich eine deutliche Mehrheit optimistisch auf die Wirtschaft. Hinzu wurden die guten Aktienmarktergebnisse 2024 zum Teil durch eine weitere Steigerung der Bewertungsniveaus erkauft. Von den derzeit hohen Niveaus ist daher keine neuerliche Unterstützung zu erwarten.
Wir starten in der Strategie der Vermögensverwaltung daher mit einer Absenkung der Aktienquote in das Jahr 2025. Ähnliche Vorzeichen gelten für risikobehaftetere Anleihen aus dem Unternehmens- und Schwellenländersegment. Angesichts rekordniedriger Risikoaufschläge in diesen Segmenten haben wir das Exposure reduziert.
Eine bessere Performance als im Vorjahr erwarten wir hingegen für Staatsanleihen. Das Umfeld sinkender Leitzinsen dürfte sich auf die Wertentwicklung positiv auswirken. Potenzielle Enttäuschungen bei Aktien sollten zudem die Nachfrage nach sicheren Anleihen anstoßen. Damit engt sich der rekordverdächtige Ertragsunterschied zwischen Aktien und Anleihen im kommenden Jahr wieder sichtlich ein.
Es wird jedoch schwerer werden, die Marktteilnehmer positiv zu überraschen. Anders als im Vorjahr blickt nämlich eine deutliche Mehrheit optimistisch auf die Wirtschaft. Hinzu wurden die guten Aktienmarktergebnisse 2024 zum Teil durch eine weitere Steigerung der Bewertungsniveaus erkauft. Von den derzeit hohen Niveaus ist daher keine neuerliche Unterstützung zu erwarten.
Wir starten in der Strategie der Vermögensverwaltung daher mit einer Absenkung der Aktienquote in das Jahr 2025. Ähnliche Vorzeichen gelten für risikobehaftetere Anleihen aus dem Unternehmens- und Schwellenländersegment. Angesichts rekordniedriger Risikoaufschläge in diesen Segmenten haben wir das Exposure reduziert.
Eine bessere Performance als im Vorjahr erwarten wir hingegen für Staatsanleihen. Das Umfeld sinkender Leitzinsen dürfte sich auf die Wertentwicklung positiv auswirken. Potenzielle Enttäuschungen bei Aktien sollten zudem die Nachfrage nach sicheren Anleihen anstoßen. Damit engt sich der rekordverdächtige Ertragsunterschied zwischen Aktien und Anleihen im kommenden Jahr wieder sichtlich ein.
Hinweise
Diese Publikation ist eine Kundeninformation im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes. Sie stellt keine individuelle Wertpapier-, Vermögens- oder Anlageberatung oder ein Vertragsangebot dar und ist nicht als Empfehlung zu einer bestimmten Geldanlage zu verstehen.
Adressat
Diese Publikation ist ausschließlich für Kundinnen und Kunden der Deutschen Apotheker- und Ärztebank eG (apoBank) mit Wohnsitz und Aufenthaltsort in Deutschland bestimmt und dient allein zu Informationszwecken. Sie richtet sich insbesondere nicht an Personen mit Wohnsitz oder Aufenthaltsort in Großbritannien, den USA oder Kanada, auch wenn es sich um Kundinnen und Kunden der apoBank handelt.
Darstellung von Wertentwicklungen
Angaben zur bisherigen Wertentwicklung erlauben keine verlässliche Prognose für die Zukunft. Die Wertentwicklung kann durch Währungsschwankungen beeinflusst werden, wenn die Basiswährung des Wertpapiers/ Indexes von EURO abweicht.
Disclaimer
Die apoBank wird beaufsichtigt durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Graurheindorfer Straße 108, 53117 Bonn und Marie-Curie-Straße 24-28, 60439 Frankfurt am Main sowie die Europäische Zentralbank (EZB), Sonnemannstraße 20, 60314 Frankfurt am Main. Diese Publikation beruht auf von der apoBank nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt die unverbindliche Auffassung der apoBank über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wider. Des Weiteren übernimmt die apoBank keine Haftung für Verluste, die durch die Verteilung und/ oder Verwendung dieser Informationen verursacht werden und/ oder mit der Verwendung dieser Informationen in Zusammenhang stehen. Ob und in welchem zeitlichen Abstand eine Aktualisierung dieser Ausarbeitung erfolgt, ist vorab nicht festgelegt.
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