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investor relations mitteilungen

Zufriedenstellendes Ergebnis

Für das Geschäftsjahr 2020

apoBank mit zufriedenstellendem Geschäftsergebnis

Für das Jahr 2020

15.04.2021
 
  • Kundenkredite und Depotvolumen ausgeweitet
  • Höhere operative Erträge und stabiler Jahresüberschuss
  • Transformation zur Bank der Gesundheit

Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank) hat das Geschäftsjahr 2020 mit einem stabilen Jahresüberschuss abgeschlossen. Dieser betrug 65,3 Mio. Euro gegenüber 64,1 Mio. Euro im Jahr 2019. Nach Reservenbildung lag das Betriebsergebnis vor Steuern bei 111,2 Mio. Euro (2019: 117,1 Mio. Euro).

Das operative Geschäft verlief robust: Die apoBank hat ihren Kreditbestand weiter ausgebaut. Er stieg auf 38,2 Mrd. Euro (31.12.2019: 37,3 Mrd. Euro). Dabei entwickelten sich die Finanzierungen für Existenzgründungen und Unternehmen im Gesundheitsmarkt plangemäß.

Im Anlage- und Vermögensberatungsgeschäft mit Privatkunden und institutionellen Anlegern hat die Bank ihre Marktposition behauptet. Die Vermögensverwaltung legte beim mandatierten Volumen deutlich zu. Das Depotvolumen erreichte 10,4 Mrd. Euro (2019: 9,7 Mrd. Euro). Das Verwahrstellenvolumen stieg auf 22,5 Mrd. Euro (2019: 21,8 Mrd. Euro).

Ulrich Sommer, Vorsitzender des Vorstands: "Das vergangene Geschäftsjahr war für uns und unsere Kunden mit ganz besonderen Herausforderungen verbunden. Neben den Folgen der Corona-Pandemie haben wir auch eine sehr komplexe IT-Migration bewältigt. Vor dem Hintergrund dieser außergewöhnlichen Umstände haben wir operativ ein ordentliches Ergebnis erzielt."

Dividendenausschüttung

Mit dieser soliden Entwicklung ist die apoBank grundsätzlich in der Lage, ihre Mitglieder angemessen am Geschäftserfolg zu beteiligen. Allerdings hat die Europäische Zentralbank (EZB) im vergangenen Dezember ihre Forderung an die direkt beaufsichtigen Banken erneuert, Dividendenausschüttungen für die Jahre 2019 und 2020 bis zum 30. September 2021 auszusetzen bzw. deutlich zu begrenzen.

Vorstand und Aufsichtsrat der apoBank werden daher der Vertreterversammlung vorschlagen, die für das Geschäftsjahr 2019 bereits beschlossene Dividende in Höhe von zwei Prozent auszuzahlen.

Aufgrund der EZB-Forderung steht nach dieser Zahlung jedoch nur noch ein geringer ausschüttungsfähiger Betrag für das Jahr 2020 zur Verfügung. Daher werden Vorstand und Aufsichtsrat der Vertreterversammlung vorschlagen, von dem Jahresüberschuss 2020 einen Betrag in Höhe von rund 49 Mio. Euro auf neue Rechnung vorzutragen. Dies entspräche einer Dividende von vier Prozent. Damit soll die Grundlage geschaffen werden, die Mitglieder angemessen am Geschäftserfolg auch des Jahres 2020 beteiligen zu können, wenn dann auch zeitlich verzögert.

Ausblick 2021

Trotz angelaufener Impfmaßnahmen ist ein Ende der Corona-Pandemie derzeit nicht absehbar. Aufgrund ihres besonderen Geschäftsmodells sieht die apoBank aktuell keine wesentlichen Belastungen infolge der Pandemie. Allerdings sind mögliche zukünftige wirtschaftliche Auswirkungen für die Bank aktuell schwer einschätzbar. Die apoBank geht gleichwohl davon aus, auch 2021 einen stabilen Jahresüberschuss zu erwirtschaften.

Die apoBank hat Ende 2020 das Strategieprogramm Oskar gestartet, das zwei Ziele hat: Zum einen die Transformation hin zu einer starken Bank der Gesundheit, um sich in einem wandelnden Marktumfeld noch konsequenter auf die veränderten Bedürfnisse der Heilberufler auszurichten. Zum anderen soll die finanzielle Basis durch effizientere Prozesse und optimierte Strukturen weiter gestärkt werden.

Ulrich Sommer: "So wie unser Gründer in Zeiten des Wandels neue Lösungen für die Finanzierung von Apotheken geschaffen hat, werden wir Lösungen entwickeln, die es unseren Kunden auch zukünftig ermöglichen, ganz ihrer Berufung zu folgen. Unser Anliegen ist, die Bedürfnisse der Heilberufler ganzheitlich zu erfüllen – insbesondere als Unternehmer und beim persönlichen Vermögensaufbau."

Das Anlage- und Beratungsgeschäft soll perspektivisch ein deutlich größeres Gewicht bekommen. Bis 2027 soll das betreute Depotvolumen auf 25 Milliarden Euro ausgeweitet werden. Parallel wird die apoBank ihre Marktführerschaft rund um Praxis- und Apothekengründungen weiter festigen.

Zudem möchte die Bank mehr Dienstleistungen anbieten, die die Kunden über das Bankgeschäft hinaus in ihrem beruflichen Alltag unterstützen. Dazu wurde 2019 die naontek AG gegründet, die Heilberuflern mit ihrer Plattform univiva einen digitalen Marktplatz bietet, auf dem sie perspektivisch alles finden, was sie für die Ausübung ihres Berufs benötigen. Das Angebotsspektrum reicht inzwischen weit über die Vermittlung von Fortbildungen hinaus und bietet unabhängige Beratung und Vermittlung von Praxis-Einrichtung, Medizintechnik, Praxis-Marketing und vieles mehr. Aktuell sind bereits rund 40.000 heilberufliche Kunden auf univiva registriert.

Ergebnisse des Geschäftsjahres 2020 im Einzelnen

Unter herausfordernden Rahmenbedingungen steigert die apoBank ihren Zinsüberschuss um 8,6 % auf 750,4 Mio. Euro (2019: 691,1 Mio. Euro). Dabei profitierte die Bank auch von geringen Zinsaufwendungen.

Der Provisionsüberschuss stieg um 5,1 % auf 184,3 Mio. Euro (2019: 175,3 Mio. Euro). Dabei hat die Bank im Wertpapiergeschäft sowohl mit institutionellen als auch mit privaten Kunden an die positive Entwicklung des Vorjahres angeknüpft.

Der Verwaltungsaufwand erhöhte sich im Berichtsjahr um 5,4 % auf 720,9 Mio. Euro (2019: 683,9 Mio. Euro). Wie bereits im Vorjahr waren vor allem die Aufwendungen für die Migration des Kernbanksystems sowie weitere Projekte maßgeblich für den Anstieg. Auch die regulatorischen Aufwendungen nahmen erneut zu.

Insgesamt lag das operative Ergebnis, d. h. das Teilbetriebsergebnis vor Risikovorsorge, bei 184,7 Mio. Euro und damit wie erwartet unter Vorjahr (2019: 217,7 Mio. Euro).

Die Risikovorsorge für das operative Geschäft belief sich auf -40,1 Mio. Euro (2019: -43,5 Mio. Euro). Bisher ist im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie kein erhöhter Risikovorsorgebedarf zu erkennen.

Die Risikovorsorge mit Reservecharakter dotierte die apoBank mit -33,4 Mio. Euro (2019: -57,1 Mio. Euro).

Der Steueraufwand betrug 45,9 Mio. Euro (2019: 53,0 Mio. Euro).

Der Jahresüberschuss nach Steuern erreichte 65,3 Mio. Euro (2019: 64,1 Mio. Euro).

Die Bilanzsumme lag mit 59,4 Mrd. Euro und einem Plus von 19,8 % deutlich über dem Vorjahreswert (2019: 49,6 Mrd. Euro). Unter anderem führte die Teilnahme am Langfristtender der Europäischen Zentralbank zu einem deutlichen Anstieg. Die Kapitalquoten stiegen im Berichtsjahr wieder etwas an. Die harte Kernkapitalquote erreichte16,3 % (2019: 15,2 %). Die Gesamtkapitalquote betrug 18,0 % (2019: 16,5 %).