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Jahresfinanzbericht 2021

apoBank mit befriedigendem Geschäftsergebnis für das Jahr 2021

07.04.2022
 
  • Stabiler Jahresüberschuss
  • Existenzgründungsfinanzierungen steigen weiter
  • Vermögensverwaltung auf Wachstumskurs
  • Dividende von 7 Prozent vorgeschlagen

Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank) hat das Geschäftsjahr 2021 mit einem stabilen Jahresüberschuss abgeschlossen. Dieser betrug 65,4 Mio. Euro gegenüber 65,3 Mio. Euro im Jahr 2020. Nach Reservenbildung lag das Betriebsergebnis vor Steuern mit 124,3 Mio. Euro deutlich über seinem Vorjahreswert (2020: 111,2 Mio. Euro).

Finanzierungen für Existenzgründungen und Unternehmen im Gesundheitsmarkt stiegen weiter an. Insgesamt ging der Kreditbestand leicht zurück, insbesondere aufgrund eines selektiveren privaten Baufinanzierungsgeschäfts.

Im Anlage- und Vermögensberatungsgeschäft mit Privatkunden und institutionellen Anlegern hat die Bank ihre Marktposition gestärkt. Die Vermögensverwaltung legte beim mandatierten Volumen auf 4,9 Mrd. Euro zu (2020: 4,4 Mrd. Euro). In einem günstigen Marktumfeld erreichte das Depotvolumen 11,9 Mrd. Euro (2020: 10,4 Mrd. Euro). Das Verwahrstellenvolumen stieg auf 25,2 Mrd. Euro (2020: 22,5 Mrd. Euro).

Matthias Schellenberg, Vorsitzender des Vorstands: "Trotz der internen und externen Herausforderungen des Jahres hat sich die apoBank gut geschlagen, auch dank ihrer Positionierung im Gesundheitsmarkt und der engen Vernetzung mit den Organisationen der Heilberufe. Ich freue mich daher, dass wir mit diesem Ergebnis unsere Mitglieder angemessen an der Entwicklung der Bank beteiligen können."

Dividendenausschüttung

Nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) im vergangenen Herbst ihre Forderung an die direkt beaufsichtigten Banken zurückgezogen hat, Dividendenausschüttungen auszusetzen bzw. deutlich zu begrenzen, schlagen Aufsichtsrat und Vorstand der apoBank nunmehr der Vertreterversammlung eine Dividende von 7 Prozent vor. Damit würden die Mitglieder der apoBank am Geschäftserfolg 2021 und auch nachträglich am Geschäftserfolg des Jahres 2020 beteiligt, da der volle Gewinnvortrag aus 2020 ausgeschüttet werden soll.

Ausblick 2022

Die anspruchsvollen Rahmenbedingungen im Bankenmarkt bleiben auch 2022 bestehen, insbesondere wird der harte Wettbewerb im Kreditgeschäft und beim Vermögens- und Vorsorgegeschäft nicht nachlassen. Aufgrund ihres fokussierten Geschäftsmodells erwartet die apoBank eine insgesamt positive Ergebnisentwicklung für 2022. Der Jahresüberschuss soll wieder steigen und wiederum eine angemessene Dividende für die Eigentümerinnen und Eigentümer der Bank ermöglichen. Jedoch erschweren die Unwägbarkeiten angesichts des Ukraine-Krieges und dessen Auswirkungen auf die Finanz- und Kapitalmärkte die Prognosegenauigkeit.

2022 wird für die apoBank ganz im Zeichen der weiteren Umsetzung ihrer Transformationsagenda stehen. Im weiteren Fokus des laufenden Geschäftsjahres stehen die kontinuierliche Verbesserung der Funktionalitäten der IT-Systeme und Anwendungen im Kundengeschäft. Dazu gehört auch, die Prozesse aus der Kundenperspektive zu optimieren. Vorrangiges Ziel ist es, die Kundenzufriedenheit wieder zu verbessern. Darüber hinaus möchte die Bank ihr Kostenniveau reduzieren. Diese Maßnahmen sind grundlegend für die weitere Transformation hin zu einer starken Bank der Gesundheit.

Matthias Schellenberg: "Die umfassende Beratung von Ärzten und Apothekern in Finanzierungsfragen, insbesondere rund um die Existenzgründung, den Vermögensaufbau und die Vorsorge, sind der Nukleus unseres Geschäfts. Ihn werden wir stetig ausbauen und hierfür in diesem Jahr auch unser neues duales Betreuungsmodell einführen, in dem ein Berater durch alle Lebensphasen hinweg zentraler Ansprechpartner der Privatkunden bleibt und für besondere Fragestellungen Spezialisten hinzuzieht. Die ganzheitliche Beratung unserer heilberuflichen Kunden bleibt unser wichtigstes Ziel."

Ergebnisse des Geschäftsjahres 2021 im Einzelnen

Bei einem wie geplant selektiven Kreditgeschäft ging der Zinsüberschuss auf 685,0 Mio. Euro zurück (2020: 750,4 Mio. Euro). Belastungen resultierten unter anderem aus dem anhaltenden Anstieg der Kundeneinlagen, so hatten wir im Jahr 2021 noch keine Verwahrentgelte bei Privatkunden vereinnahmt. Entlastend wirkte hingegen die Bonifikation aus der Teilnahme an den EZB-TLTRO-Maßnahmen.

Der Provisionsüberschuss stieg um 4,7 % auf 193,0 Mio. Euro (2020: 184,3 Mio. Euro). Eine positive Entwicklung der Erträge verzeichnete die apoBank in der Vermögensverwaltung und im Wertpapiergeschäft mit privaten Kunden. Erfreulich war auch das Geschäft mit institutionellen Anlegern.

Der Verwaltungsaufwand blieb im Berichtsjahr stabil bei 715,0 Mio. Euro (2020: 720,9 Mio. Euro). Insbesondere die Sachaufwendungen inkl. Abschreibungen lagen unter ihrem Vorjahreswert. Grund sind vor allem Aufwendungen für die IT, die 2020 deutlich höher waren als im Berichtsjahr. In diesem Posten sind andererseits im Vergleich zu 2020 erheblich höhere regulatorische Aufwendungen verarbeitet.

Insgesamt lag das operative Ergebnis, d. h. das Teilbetriebsergebnis vor Risikovorsorge, mit 188,1 Mio. Euro nahezu auf dem Niveau des Vorjahres (2020: 184,7 Mio. Euro). Einen im Vorjahresvergleich positiven Effekt hatte demgegenüber der Saldo aus sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen, der 2020 von einer Rückstellung für eine Steuernachforderung geprägt war.

Die Risikovorsorge für das operative Geschäft belief sich auf geringe -14,3 Mio. Euro (2020: -40,1 Mio. Euro). Bisher ist im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie kein erhöhter Risikovorsorgebedarf zu erkennen.

Die Risikovorsorge mit Reservecharakter dotierte die apoBank mit -49,5 Mio. Euro (2020: -33,4 Mio. Euro). Der Steueraufwand betrug 58,9 Mio. Euro (2020: 45,9 Mio. Euro).

Der Jahresüberschuss nach Steuern erreichte 65,4 Mio. Euro (2020: 65,3 Mio. Euro).

Die Bilanzsumme lag mit 67,4 Mrd. Euro und einem Plus von 13,3 % deutlich über dem Vorjahreswert (2020: 59,4 Mrd. Euro). Unter anderem führten die Teilnahmen an den EZB-TLTRO-Maßnahmen sowie der anhaltende Zufluss an Kundeneinlagen zu diesem Anstieg. Die harte Kernkapitalquote erreichte mit 15,9 % (2020: 16,3 %), die Gesamtkapitalquote mit 17,3 % (2020: 18,0 %) jeweils ein auskömmliches Niveau.
in Mio. € 2021 2020 Veränderung in % 1)
Zinsüberschuss  685,0  750,4    - 8,7
Provisionsüberschuss  193,0  184,3      4,7
Verwaltungsaufwand -715,0 -720,9    - 0,8
Saldo sonst. betriebliche Erträge / Aufwendungen   25,1 - 29,1       -
Teilergebnis vor Risikovorsorge  188,1 184,7      1,8
Risikovorsorge vor dem operativen Geschäft - 14.3 - 40,1   - 64,3
Risikovorsorge mit Reservecharakter - 49,5 - 33,4     48,1
Betriebsergebnis vor Steuern  124,3  111,2     11,8
Steuern - 58,9 - 45,9     28,3
Jahresüberschuss nach Steuern   65,4   65,3      0,1
in % 2021 2020 %-Pkte
Gesamtkapitalquote                                                                17,3 18,0 - 0,7
Harte Kernkapitalquote 15,9 16,3 - 0,4
in Mio. € 2021 2020 Veränderung in % 1)
Bilanzsumme                                                           67.372 59.440  13,3
Kundenkredite 37.787 38.240 -  1,2
Kundeneinlagen 37.140 33.241   11,7
1) Abweichungen aufgrund von Rundungsdifferenzen möglich.