Was die Finanzmärkte diese Woche beschäftigt
Unser Wochenblick
Unser Blick auf die Themen der Woche | 11. bis 15. November 2024
Trump-Trades lassen nach
Auch in dieser Woche beschäftigten die Nachrichten rund um Donald Trumps wirtschaftspolitische Pläne die Finanzmärkte. Dabei ging der US-Dollar als klarer Gewinner hervor und belastete vor allem die Rohstoffmärkte. An den weltweiten Aktienmärkten ließ der Trump-Effekt im Wochenverlauf erkennbar nach. Derweil verfehlten Chinas Maßnahmen zur Stützung der dortigen Wirtschaft die Erwartungen der Anleger.
Zurückhaltende Aktienmärkte
Während der US-Leitindex S&P 500 am vergangenen Freitag erstmals die 6.000-Punkte-Marke überspringen konnte, nutzten Investoren in dieser Woche die Gelegenheit, um erste Kursgewinne zu realisieren, die mit dem Wahlerfolg Trumps aufgelaufen waren. Gegenwind erhielten US-Aktien zudem von steigenden Renditen auf US-Staatsanleihen. Hintergrund ist die gedämpfte Aussicht der Investoren auf weitere Leitzinssenkungen der Fed im nächsten Jahr. Unter Verkaufsdruck standen auch asiatische Aktien. Am stärksten betroffen war Chinas Markt, wo sich die Investoren nach Verkündung des Maßnahmenpakets zur Stabilisierung der lahmenden Wirtschaft enttäuscht zeigten. Anleger hatten zuvor auf umfassendere Maßnahmen gehofft, die insbesondere der Rekapitalisierung der Banken und dem privaten Konsum Auftrieb verleihen sollten.
Ein solches Konjunkturprogramm verkündete die chinesische Regierung jedoch nicht. Stattdessen nimmt das umgerechnet 1,3 Bio. Euro umfassende Paket vielmehr die Refinanzierung der Lokalregierungen sowie Hilfen für die kriselnde Immobilienwirtschaft in den Blick. Am besten entwickelten sich die Börsen derweil in Europa. Dies war jedoch nicht der eigenen Stärke zu verdanken. Die Aktien auf dem Alten Kontinent profitierten vielmehr von der Abwertung des Euro und den rückläufigen Renditen europäischer Staatsanleihen.
Ein solches Konjunkturprogramm verkündete die chinesische Regierung jedoch nicht. Stattdessen nimmt das umgerechnet 1,3 Bio. Euro umfassende Paket vielmehr die Refinanzierung der Lokalregierungen sowie Hilfen für die kriselnde Immobilienwirtschaft in den Blick. Am besten entwickelten sich die Börsen derweil in Europa. Dies war jedoch nicht der eigenen Stärke zu verdanken. Die Aktien auf dem Alten Kontinent profitierten vielmehr von der Abwertung des Euro und den rückläufigen Renditen europäischer Staatsanleihen.
Transatlantische Renditedivergenz
Die Renditen der 10-jährigen US-Treasuries setzten ihren Trend der letzten Wochen fort und stiegen in dieser Woche weiter an. Der noch immer erhöhte Inflationsdruck in den USA in Kombination mit rückläufigen Leitzinssenkungserwartungen an die Fed ließ die Kurse der Rentenpapiere fallen und die Renditen anziehen. Die zur Wochenmitte veröffentlichte US-Verbraucherinflation im Oktober fiel wie von Analysten erwartet aus. Den Anleihemarkt ließ die Meldung unberührt, auch wenn die Jahresrate mit 2,6 % einen leichten Anstieg gegenüber dem Vormonat verzeichnete. Seit Mitte September, als die Investoren sich zunehmend auf einen Wahlsieg Trumps einstellten, hat die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen um mehr als 0,8 Prozentpunkte zugelegt. Im Unterschied dazu blieb die Bundrendite diese Woche relativ stabil. Denn im Gegensatz zu den USA dominieren in Deutschland und dem Euroraum mit Blick auf die nächsten zwölf Monate klar die Wachstumsrisiken und nicht die Inflationsrisiken.
US-Dollar auf dem Vormarsch
Auch in dieser Woche verliehen Trumps wirtschaftspolitische Pläne dem US-Dollar Rückenwind. Der Greenback durchbrach die Marke von 1,06 US-Dollar je EUR und ist derzeit so teuer wie zuletzt im Oktober des Vorjahres. Doch was dem einen Freund ist, ist dem anderen Feind, sodass deutliche Abgaben beim Gold- und Ölpreis folgten. Grund für den schwachen Ölpreis waren neben der Dollar-Rallye auch das enttäuschende Maßnahmenpaket Chinas, welches auf eine weiterhin schwache Ölnachfrage hindeutet. Auch der Goldpreis fiel deutlich im Zuge des steigenden Dollars und Gewinnmitnahmen nach der fulminanten Rallye in diesem Jahr.
Chinas Wirtschaftshilfen enttäuschen
Schon seit mehreren Wochen warteten die Investoren auf konkrete Angaben der chinesischen Behörde zu den geplanten Hilfen, um der lahmenden Wirtschaft und dem angeschlagenen Immobiliensektor unter die Arme zu greifen. Am vergangenen Freitag war es dann endlich soweit. Auf einer Pressekonferenz nach Abschluss der Tagung des Ständigen Ausschusses des Nationalen Volkskongresses wurde ein 10 Bio. Yuan schweres und auf die nächsten fünf Jahre angelegtes Hilfsprogramm vorgestellt. Die umgerechnet rund 1,3 Bio. Euro sollen zu 60 % der Refinanzierung der Lokalregierungen und weiteren Gebietskörperschaften dienen. Die restlichen 40 % fließen dem Immobilienmarkt zu.
Die Investoren waren aus mehreren Gründen enttäuscht. So blieben direkte Hilfen für den schwachen Konsum der privaten Haushalte ebenso aus wie Initiativen zur Rekapitalisierung der Banken. Zudem hatten sich Anleger auf ein etwas größeres Hilfspaket eingestellt, weil nach Trumps Wahlsieg die Probleme der chinesischen Wirtschaft mit den drohenden Zollanhebungen noch größer werden. Wir sehen uns hingegen in unserer Einschätzung bestätigt, dass es der Regierung in Peking weiterhin lediglich um die Reduzierung der wirtschaftlichen Abwärtsrisiken geht und nicht um eine kräftige Ankurbelung der dortigen Konjunktur.
Die Investoren waren aus mehreren Gründen enttäuscht. So blieben direkte Hilfen für den schwachen Konsum der privaten Haushalte ebenso aus wie Initiativen zur Rekapitalisierung der Banken. Zudem hatten sich Anleger auf ein etwas größeres Hilfspaket eingestellt, weil nach Trumps Wahlsieg die Probleme der chinesischen Wirtschaft mit den drohenden Zollanhebungen noch größer werden. Wir sehen uns hingegen in unserer Einschätzung bestätigt, dass es der Regierung in Peking weiterhin lediglich um die Reduzierung der wirtschaftlichen Abwärtsrisiken geht und nicht um eine kräftige Ankurbelung der dortigen Konjunktur.
Trumps aufsehenerregende Personalentscheidungen
Gleich mehrere Posten in seinem künftigen Kabinett hat Trump in dieser Woche bekannt gegeben. Mit der Verschlankung der US-Behörden betraute der designierte 47. Präsident den Tech-Milliardär Elon Musk sowie den einstigen republikanischen Präsidentschaftskandidaten Vivek Ramaswamy. Diese sollen die Leitung einer neu geschaffenen Abteilung für Regierungseffizienz übernehmen und dabei vor allem die Bürokratie abbauen. Für Aufsehen sorgten auch die Nominierungen des künftigen Verteidigungs- sowie Justizministers. Der TV-Moderator Pete Hegseth soll künftig das Amt des Verteidigungsministers übernehmen, während die Schlüsselposition des Justizministers auf den stark umstrittenen Matt Gaetz entfallen soll.
Gegen letzteren ermittelte bereits der Ethikausschuss wegen verschiedenster Skandale, darunter auch wegen Menschenhandel. Ob Trumps Kabinett in der Form durchgesetzt werden kann bleibt vorerst unklar, da hierfür die Mehrheit im Senat notwendig ist, sollte Trump nicht auf Sonderregelungen zurückgreifen. Nicht zuletzt beschäftigte die Märkte auch die Ankündigung, dass der China-Kritiker Marco Rubio neuer Außenminister unter Trump werden soll. Die Investoren stellten sich auf eine härtere Gangart Washingtons gegenüber Peking ein und waren bei chinesischen Aktien besonders zurückhaltend.
Gegen letzteren ermittelte bereits der Ethikausschuss wegen verschiedenster Skandale, darunter auch wegen Menschenhandel. Ob Trumps Kabinett in der Form durchgesetzt werden kann bleibt vorerst unklar, da hierfür die Mehrheit im Senat notwendig ist, sollte Trump nicht auf Sonderregelungen zurückgreifen. Nicht zuletzt beschäftigte die Märkte auch die Ankündigung, dass der China-Kritiker Marco Rubio neuer Außenminister unter Trump werden soll. Die Investoren stellten sich auf eine härtere Gangart Washingtons gegenüber Peking ein und waren bei chinesischen Aktien besonders zurückhaltend.
Was nächste Woche wichtig wird
Der Einfluss Trumps auf den Wirtschaftsausblick
Nach dem dichten Nachrichtenfluss rund um die US-Wahlen zeigt sich für die kommende Woche erstmals wieder eine Flaute an kapitalmarktrelevanten Meldungen. Spannend wird es erst gegen Ende der Woche, wenn die Einschätzungen der Einkaufsmanager zur aktuellen und zukünftigen Wirtschaftslage in den USA und dem Euroraum bekannt gegeben werden. Neben der Unternehmensperspektive wird am Freitag auch die Sicht der US-Konsumenten beleuchtet, wenn die Universität von Michigan die Zahlen zum Verbrauchervertrauen veröffentlicht.
Die monatliche Umfrage gilt als Indikator für die künftige Konsum- und Sparneigung der privaten Haushalte. Vor dem Hintergrund der bevorstehenden Präsidentschaft Trumps und dessen wirtschaftliche Vorhaben rechnen Experten mit einem spürbaren Anstieg des Verbrauchervertrauens. Im Euroraum hingegen dürfte Trumps Wahlerfolg die Stimmung der Unternehmer und Haushalte eintrüben.
Die monatliche Umfrage gilt als Indikator für die künftige Konsum- und Sparneigung der privaten Haushalte. Vor dem Hintergrund der bevorstehenden Präsidentschaft Trumps und dessen wirtschaftliche Vorhaben rechnen Experten mit einem spürbaren Anstieg des Verbrauchervertrauens. Im Euroraum hingegen dürfte Trumps Wahlerfolg die Stimmung der Unternehmer und Haushalte eintrüben.
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