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Unser Wochenblick


Was die Finanzmärkte diese Woche beschäftigt

Unser Blick auf die Themen der Woche | 22. bis 26. Juli 2024


US-Berichtssaison trübt die Stimmung

Die Märkte präsentierten sich in dieser Woche im Lichte schwächerer Unternehmenszahlen aus dem Tech-Sektor anfällig für Korrekturen. Die bisherigen Börsenlieblinge in diesem Jahr gerieten infolgedessen unter Druck. Wichtige Konjunkturdaten, darunter BIP-Zahlen aus den USA oder die globalen Einkaufsmanagerindizes, erhielten derweil nicht die gewohnte Aufmerksamkeit.

Belastungen für die Aktienmärkte

Mit den ersten Ergebnissen der Tech-Giganten in der angelaufenen Berichtssaison erfuhren die Aktienmärkte in dieser Woche einen erneuten Dämpfer. Nach der Veröffentlichung schwacher Ergebnissen von Tesla und Alphabet für das zweite Quartal verzeichneten die Märkte zur Wochenmitte hin deutliche Abgaben. Für den technologielastigen Nasdaq 100 war es am Mittwoch sogar der schwächste Handelstag seit mehr als eineinhalb Jahren. Doch auch außerhalb der IT-Unternehmen blieben Nachrichten vonseiten der Unternehmen ein Bremsklotz. Vor allem konsumnahe Unternehmen äußerten sich bei der Veröffentlichung ihrer Zahlen zumeist zurückhaltend zur Konsumlaune der US-Bürger. Mehrheitlich schwächere Wirtschaftsdaten aus Europa waren im Wochenverlauf ebenfalls keine allzu große Stütze für Aktien.

Rentenmärkte ohne Schlagzeilen

Ausbleibender Newsflow aus den Notenbanken sorgte für nur geringe Schwankungen der Renditen am Rentenmarkt in der zu Ende gehenden Woche. Denn während die EZB erst letzte Woche im Rahmen ihrer turnusgemäßen Sitzung die Marktteilnehmer über ihre aktuellen Einschätzungen informierte, befindet sich die US-Notenbank in der sog. Blackout Period. In dieser Phase vor der nächsten Sitzung kommende Woche äußern sich die Währungshüter grundsätzlich nicht mehr zur aktuellen Geldpolitik. Leichte Renditerückgänge verzeichneten lediglich europäische Staatsanleihen infolge der schwächeren Makrozahlen.

Yen mit deutlicher Aufwertung

Die Kombination aus rückläufiger Risikoneigung an den Märkten und der Aussicht auf eine sich einengende Zinsdifferenz gaben dem Yen einen kräftigen Schwung. Ob erneut auch das japanische Finanzministerium und die Notenbank durch Interventionen zur neuerlichen Stärke beitrugen, kann nur vermutet werden, da man sich darüber gewöhnlich ausschweigt. Ein schwächerer Eurokurs konnte allerdings nicht nur gegenüber dem Yen beobachtet werden. Auch im Vergleich zum US-Dollar gab die Gemeinschaftswährung aufgrund schwächerer Wirtschaftsdaten nach.
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US-Wirtschaft bleibt ein Wachstumsanker

Trotz der Sorgen einiger Unternehmenslenker um die US-Konjunktur konnten die Wirtschaftszahlen in dieser Woche überzeugen – allen voran das BIP-Wachstum. Demnach wuchs die US-Wirtschaft im zweiten Quartal mit annualisiert 2,8 % wieder erkennbar stärker als noch in den ersten drei Monaten des Jahres, in denen die Rate nur 1,4 % betrug. Vor allem die binnenwirtschaftlichen Triebfedern präsentierten sich stark. Dazu passend wiesen in den USA auch die Einkaufsmanagerindizes zum Auftakt des dritten Quartals eine robuste Wirtschaftsentwicklung aus, im Gegensatz zu anderen Industrieländern. Sorgen der Märkte vor einer starken Abkühlung der US-Wirtschaft halten wir vor diesem Hintergrund als derzeit unbegründet. Nach Redaktionsschluss stehen am Freitag noch weitere US-Wirtschaftsdaten zur Veröffentlichung an. Insbesondere Inflationsdaten stehen dabei im Blickpunkt.

Europas Wirtschaftszahlen überzeugen hingegen nicht

Auch aus Europa wurden in dieser Woche die jüngsten Zahlen zu den Konjunktureinschätzungen der Einkaufsmanager veröffentlicht. Anders als in den USA fielen die Ergebnisse aber weniger überzeugend aus. Vor allem die Schwäche der Industrie auf dem Alten Kontinent nimmt kein Ende. Im Vergleich mit den USA ist die Bedeutung des Sektors für die Gesamtwirtschaft dabei deutlich wichtiger. Die Sorge, dass der Aufschwung schon im Frühstadium wieder abebbt, wurde auch vom schwächeren Geschäftsklimaindex des Münchner ifo-Instituts genährt.

Kein Schwung in Fernost

Chinas Senkung seiner Zinsen zum Wochenauftakt hat an den Märkten wenig neuen Schwung ausgelöst. Der Zinsschritt stand im Schatten des zu Ende gegangenen dritten Plenums der Kommunistischen Partei, das jede fünf Jahre die Weichen für die zukünftige Wirtschafts- und Sozialpolitik stellt. Im Vorfeld aufgekommene Hoffnungen, dass Chinas Führung in stärkerem Maße der Wirtschaft unter die Arme greift und damit der Malaise am Immobilienmarkt entgegenwirkt, wurden enttäuscht. Vielmehr setzt das Land auf eine Fortsetzung der bisherigen Strategie einer auf die Industrie fokussierten Wirtschaftspolitik. Dass vor allem staatsnahe Unternehmen verstärkt in der Abschlusserklärung zum Wochenauftakt erwähnt wurden, weckt Zweifel daran, dass die angeschlagene Privatwirtschaft im Land wieder mehr Schwung gewinnt.

Was nächste Woche wichtig wird


Neben einer ganzen Reihe an wichtigen volkswirtschaftlichen Daten steht im Wochenverlauf die jüngste Sitzung der US-Notenbank Fed im Fokus des Anlegerinteresses. Zwar rechnet weder der Markt noch wir mit einer Zinsänderung. Nach den zuletzt wieder rückläufigen Inflationszahlen und schwächeren Wirtschaftszahlen ist es aber wahrscheinlich, dass Fed-Chef Jerome Powell die Märkte auf die erste Senkung des Leitzinses nach der Sommerpause einstellt. Damit würde die US-Notenbank einmal mehr ihre Rhetorik den jüngsten Zahlen anpassen. Noch in den Vormonaten mahnten die Währungshüter nämlich, nicht allzu optimistisch bezüglich zeitnaher Zinssenkungen zu sein.
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