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Unser Wochenblick

Was die Finanzmärkte diese Woche beschäftigt

Unser Blick auf die Themen der Woche | 10. bis 14. März 2025

Präsident Trump befeuert US-Wachstumssorgen

Die Aktienmärkte setzten in der zu Ende gehenden Woche ihren Abwärtstrend fort. US-Wachstumssorgen, die von Präsident Trump durch seine Zollpolitik geschürt werden, lassen Anleger zur Vorsicht neigen. Mit weiteren politischen Themen, wie den Wendungen im Russland-Ukraine Krieg, findet die Politik derzeit einen stärkeren Widerhall an den Märkten als gewöhnlich.

US-Wachstumssorgen treffen die Aktienmärkte

Schon in den vergangenen Wochen signalisierten die Märkte, dass die Wirtschaftspolitik des neuen US-Präsidenten Trump nicht dem Wohl der US-Wirtschaft dienen. Die Kursverluste der Vorwochen setzten sich zum Wochenauftakt fort, nachdem Trump am Wochenende einräumte, dass eine Rezession der US-Wirtschaft nicht mehr vollständig auszuschließen ist. Vor allem die hochbewerteten Titel aus dem US-Technologie-Sektor, aber auch der breite US-Aktienmarkt, verzeichneten daher in der Woche erneute Verluste. Schwache Unternehmensdaten, die vor allem die Konsumfreude der US-Haushalte infrage stellten, unterstützten den Abwärtstrend. Keine Hilfe war zudem, dass die USA zur Wochenmitte die geplanten globalen US-Zölle auf Aluminium und Stahl in Kraft setzten. Infolgedessen reagierten die EU und Kanada ihrerseits mit Vergeltungszöllen. Auch außerhalb der EU verzeichneten die Börsen Kursverluste. Der Schwung an Europas Märkten in den Vorwochen wurde durch die Unsicherheit rund um die Zustimmung des Bundestages zu den Fiskalplänen von Union und SPD gedämpft.

Rentenmarkt beruhigt sich nach turbulenter Vorwoche

Nach den historischen Renditeanstiegen in der letzten Woche verlief der Handel in dieser Woche deutlich ruhiger. Am US-Staatsanleihemarkt bewegten sich die Renditen kaum von der Stelle, da sich Wachstums- und Inflationssorgen die Waage hielten. Dass die für Februar gemeldeten US-Inflationszahlen leicht niedriger ausfielen als vorab erwartet, stabilisierte die Kursentwicklung am Rentenmarkt zusätzlich. Leichte Renditeanstiege verzeichnete hingegen der europäische Markt.

Der Euro legt nicht weiter zu

Nach der Rallye in der letzten Woche trat der Euro in dieser Woche bloß auf der Stelle. Die Gemeinschaftswährung kletterte gegenüber dem US-Dollar aber zwischenzeitlich auf den höchsten Stand seit Oktober des vergangenen Jahres. Zu Gunsten der Gemeinschaftswährung wirkte dabei die Erwartung, dass die deutschen Pläne zur Fiskalpolitik die Wirtschaftsaussichten auf dem Alten Kontinent stärken, während der US-Dollar zuletzt unter den Wachstumssorgen jenseits des Atlantiks litt.
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US-Inflation sinkt

Die US-Inflation ist im Februar erstmals seit September letzten Jahres wieder gesunken. Mit 2,8 % gegenüber dem Vorjahresmonat fiel der Rückgang sogar etwas stärker aus als von den Analysten erwartet. Erfreulich ist zudem, dass dies auch für die Kerninflation gilt, die mit 3,1 % zwar immer noch auf einem zu hohen Niveau liegt, jedoch den niedrigsten Stand seit April 2021 erreichte. Ungewiss bleibt jedoch der Blick nach vorne angesichts der Auswirkungen der Zölle, die in den vergangenen Wochen bereits eingeführt wurden bzw. noch auf der Agenda des US-Präsidenten stehen. Bereits die in Kraft getretenen Zölle dürften nach Schätzungen von Analysten die Inflationsrate um ca. 0,3 bis 0,4 Prozentpunkte erhöhen. Dennoch sind die jüngsten Inflationszahlen ein positives Zeichen für die Märkte. Denn sie zeigen, dass die unterliegende Inflation ein wenig an Schub verloren hat und damit der Notenbank Fed etwas mehr Spielraum gegeben ist, im Fall einer stärkeren wirtschaftlichen Abkühlung mit mehr geldpolitischer Unterstützung zu reagieren.

Hoffnung auf eine Kehrtwende

Die Industrieproduktion in Deutschland ist im Januar unerwartet deutlich gestiegen. Zwar lässt sich ein Teil des Anstiegs mit einer Gegenbewegung zum Rückgang im Dezember erklären. Dennoch wecken die Zahlen eine leise Hoffnung, dass es für die Industrie hierzulande wieder etwas besser laufen könnte. Zu große Hoffnungen sollte man sich jedoch nicht machen, dass dies schnell gelingt. Denn die strukturellen Probleme der hiesigen Wirtschaft bestehen weiter fort.

Neue Runde im Zollstreit

Mit Zöllen in Höhe von 25 % auf Einfuhren von Aluminium und Stahl hat US-Präsident Trump in dieser Woche die nächste Runde im Zollstreit mit den Handelspartnern eröffnet. Umgehend antworteten die EU und Kanada ihrerseits mit neuen Zollanhebungen. Doch damit nicht genug. Denn während des Besuchs des irischen Premierministers im Weißen Haus in dieser Woche nahm Trump Anstoß daran, dass Irland als Standort der Pharmaziebranche auch für US-Unternehmen ein wichtiger Produktionsstandort ist, den Trump lieber in den USA sehen würde. Da Trump in den vergangenen Wochen Ideen lanciert hatte, auf sog. kritische Güter, darunter auch pharmazeutische Güter, Zölle zu erheben, reagierten die Börsen auf entsprechende Äußerungen mit Unmut. Zum Wochenschluss sorgten weitere Androhungen Trumps gegenüber der EU für Schlagzeilen. Diesmal plant der Präsident Strafzölle in Höhe von 200 % auf europäische Spirituosen, falls die EU nicht die Zölle auf amerikanischen Whisky aufgeben wird.  Ein Ende der Bestrebungen via neue Zölle den Handelspartner Zugeständnisse abzutrotzen, ist bislang nicht in Sicht, auch wenn der Erfolg Trumps in dieser Hinsicht bislang gering ist.

Naht eine Waffenruhe in der Ukraine?

Im Ringen um einen Frieden im Krieg Russlands gegen die Ukraine sorgten die Verhandlungen der USA und der Ukraine für eine Überraschung in dieser Woche. Denn nach dem historischen Schlagabtausch zwischen Trump und Selenskyj im Weißen Haus, der einen Bruch der Beziehungen befürchten ließ, einigten sich beide Parteien auf einen Plan hin zu einer Waffenruhe, sofern Russland diesem zustimmt. Damit ist nun Russland in der Defensive, denn mit der Übereinkunft einherging die Wiederaufnahme von US-Waffenlieferungen und der Weitergabe von Geheimdienstinformationen an die Ukraine. Ob Putin, wie von den USA gefordert, dem Plan zu einem Waffenstillstand folgt, darf jedoch bezweifelt werden. Russlands Präsident hatte in der Vergangenheit wenig Interesse an einem solchen gezeigt, wenn dieser nicht von Russland selbst diktiert wird.

Haushaltsfragen beschäftigen die Parlamente

In den USA ringt die Politik um eine Einigung im Haushaltsstreit. Sollte bis Freitagabend keine Einigung Zustandekommen und der im Repräsentantenhaus verabschiedete Haushaltsplan keine Zustimmung im Senat finden, rutschen die USA in einen sog. Government Shutdown. Für die USA wäre dies nicht das erste Mal, dass der Staat seine Angestellte in einen unbezahlten Zwangsurlaub schicken müsste. Für US-Präsident Trump kommt dies jedoch zu einem schlechten Zeitpunkt, da die Börsen zuletzt seiner Wirtschaftspolitik ein schlechtes Zeugnis ausstellten. Die jüngsten Äußerungen des demokratischen Sprechers Schumer deuten allerdings daraufhin, dass ein Übergangshaushalt die Zustimmung des Senats findet und eine Schließung der US-Bundesbehörden abgewendet werden kann.

Doch auch hierzulande wird im Parlament um Haushaltsfragen gerungen. Die fiskalischen Pläne von Union und SPD, die Schuldenbremse auszuhebeln wurden in erster Lesung am Donnerstag beraten. Ein Kompromiss mit den Grünen, der FDP oder anderer Parteien, die bislang eine Ablehnung der Pläne signalisiert haben, ist derzeit noch nicht erkennbar. Bleibt dieser bis Ende der kommenden Woche aus, drohen die Pläne zu versanden, da im neuen Parlament eine verfassungsändernde Mehrheit nur mithilfe der AfD oder der Linken noch möglich ist.

Was nächste Woche wichtig wird:

Hält die Konsumlaune der US-Amerikaner?

Sorgen um eine schwächere US-Wirtschaft sind an den Börsen das derzeit dominierende Thema. Neue Zölle, die die Kaufkraft schmälern und die Unsicherheit, die US-Präsident Trump sät, lassen an der Ausgabenfreude der US-Bürger zweifeln. Jüngste Umfragen zum Verbrauchervertrauen bestätigen die Zweifel. Ein Gradmesser für die tatsächliche Konsumlaune sind in der kommenden Woche die jüngsten Zahlen zu den Einzelhandelsumsätzen aus dem Februar. Die Januardaten hatten eine erste Enttäuschung aufgezeigt. Sollte sich diese im Februar wiederholen, dürfte dies die Sorgen an den Märkten mehren.
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